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Samstag, 1. Januar 2011

Frohes Neues Jahr! / Achtung, die Hexe schiesst scharf.

Ein frohes neues Jahr wünsche ich allen Lesern, das sind bisher zwei, dafür wünsche ich es euch umso mehr.
2010 war rückblickend ein richtig beknacktes Jahr. Gerne würde ich dem Jahr etwas Gutes abgewinnen, ausser dass ich froh bin, dass es vorbei ist. So sehr ich überlege, eine Bilanz - bi-lanx, doppelte Waagschale - fällt bei mir einseitig aus. Das Jahr 2010 war überwiegend negativ und so ist es für mich aus ausgeklungen. Die Erkältung hat mich doch noch erwischt und bei einem kleinen, mickrigen Hüsteln hole ich mir, in einem Elektronikmarkt stehend, von lauter Leuten umgeben, einen Hexenschuss. Natürlich habe ich mir zu Hause sofort Tipps aus dem Internet geholt, die da wären: bewegen, bewegen, bewegen. Also stehe ich gekrümmt zu Hause, wackle mit den Hüften wie eine Teilnehmerin eines rhythmischen Selbstfindungskurses und beisse auf die Zähne. Zwei Stunden später war ich so weit, dass ich, hätte ich alleine gewohnt, zur Toilette gekrabbelt wäre.
Und ist die Schweiz nicht toll? Wenn man einen Arzt braucht, gibt es keinen. Das heisst, die telefonische Hotline, die ich aus kostengründen anrufen muss, sagt mir, sie seien so überlastet, sie können nicht garantieren, dass ich in den nächsten zehn Stunden zurückgerufen werde. Zehn Stunden! Komplett bescheuert...
Also noch eben zur Toilette (15 Minuten), Katzenwäsche (10 Minuten), saubere Kleidung anziehen (15 Minuten), Taxi bestellen, vor die Tür humpeln, ins Spital fahren. In der Notaufnahme kommt der Rollstuhldienst, ein älterer, schmächtiger Herr, der mich durch die Gänge schiebt und versucht, aus Pietät nur leise zu keuchen. Allerdings sind die Schmerzen zu gross, als dass es mir gross peinlich sein könnte. Ebenso die Gymnastikshow vor einem Arzt, den man nur allzugerne mal treffen würde, wenn man nicht halbnackt und mit schmerzverzerrtem Gesicht herumhumpelt. Keine Zeit für Schamgefühle, während man herumläuft wie Gollum.
Aber auch keine Zeit für Silvestertrübsal. Allein schon das Opiat hat meine Stimmung beträchtlich gehoben.
2010 hat so doof geendet wie es begonnen hat. Es war geprägt von Jobs, die ein Griff ins Klo waren, von Verlust, Streit und sehr viel Stress. So viel, dass ich eine Art Galgenhumor oder Galgen-Optimismus entwickelt habe. Ich radiere den Teufel an der Wand gleich wieder aus, aber was kann denn noch grossartig passieren? Unfall, Tod usw. lasse ich mal auf der Seite, aber welche Art von Stress hatte ich denn 2010 nicht? Also alles halb so wild. Mein Vorsatz ist, mich nicht mehr stressen zu lassen. Lohnt nicht. Darum: Es wird schon gut werden, davon bin ich fest überzeugt.

Happy New Year!