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Freitag, 11. Juli 2014

The Journey Home

The Pain you’ve caused reaches the clouds and fills every space in between.
There is no place to escape.

Two travellers on a random road, two exiles exploring the spot.
We improve each other’s gear.

We share our news and take to the road, our paths running lightened ahead.
Arrival will be just as sweet.

Tiredness comes, and you are worn, your boots could do with some mending.
I am not one to surrender.

You lose yourself yet once again, and all the joy that was in you.
Mine seems to no longer fit you.

I stand by you, a bootless bystander, our paths are to separate here.
I do not wish it at all.

You go your own way that others dictate you and wait for freedom to come.
And I’ll ever watch over you.

Montag, 23. Juni 2014

Trance

I'm on to something and under its spell.
It is ease, it is straight.
A thick hide for Jekyll to work.
No diversion, just me.
I am with myself and I am working.
I feel and I feel fine.
No what ifs, just the what. And me.
Oh, I'm dreamy, if I want to be.
But later, dear.
Right now I'm thinking straight.
And I don't worry about worrying.
I'll be simple and clear.
I'll not be occult.

Mittwoch, 23. April 2014

Reduzieren und Aufwerten

Ich stelle mir die Situation vor, dass irgendwo ein Bedürfnis entsteht und ich darauf antworte: "Ich kann helfen, ich habe noch ein altes ....."
Meine Freunde haben selten Bedürfnisse, die sich mit einem alten Gegenstand decken liessen. Hätte ich ein Boot oder Ferienhaus zu verleihen, dann vielleicht. "Ich habe noch ein altes Boot. Es wird in der Nacht vielleicht lecken, aber ansonsten ist es noch völlig in Ordnung." Oder: "Ich habe ein altes Ferienhaus. Es müffelt und hat Spinnen. Ihr seid herzlich willkommen."
Als ich klein war, half man sich mit Gegenständen aus, man fragte herum, wer denn einen Camping-Grill ausleihen könnte, weil es klar war, dass nicht jeder alles besass. Heute lohnt es sich immer weniger, etwas aufzubewahren, was man nicht täglich oder voller Freude benutzt. Abgesehen von Steuerunterlagen natürlich. Was man zum Leben braucht ist billig. Krankenkasse und Miete sind teuer. Für die beiden könnte ich mir jeden Monat 20 mittelpreisige Camping-Grills kaufen.
Es lohnt sich immer weniger, Dinge aufzubewahren. Und auch die Oma vererbt einzelne Gegenstände, nicht Koffer voll Erbstücke, die man aus Pietät behalten muss.
Souvenirs sind meistens aus China und damit sinnentleert, ausser auf Chinareise.
Und die wertvollen Dinge wie Computer, ein biologisches Daunenfederbett, auf das ich gerade spare, oder Zeit, kann man schlecht ausleihen.
Verspätet gehe ich mit Ezra Pound und mache es neu.

tanto levior

Die Vase gab den Anstoss, sie und ihren Zwilling zu entsorgen. Die vielen Geschenktassen dazu. Warum schenken mir die Leute immer Tassen? Ich hätte lieber Tee. Razupaltuff. Die wollten mich auf die Unterversorgung meines Schrankes mit Tassen hinweisen. I get it now.
Vasen braucht eigentlich kein Mensch. Alles, was mit "Zier-" beginnt auch nicht. Dubletten auch nicht. Auch nicht Kleidung, die man sowieso nicht trägt. Aber man hat sie halt mal gekauft, weil das gelb so schön war und wer weiss, ob sich nicht doch einmal eine Gelegenheit dazu ergibt? Es klingelt. Ich mache die Tür auf. Vor der Tür steht der Anführer einer neuen Sekte: "Guten Tag, wir versprechen Ihnen ewiges Seelenheil, wenn auch Sie ein noch ungetragenes, gelbes T-Shirt besitzen, selbiges nun vorzeigen und unter unserem wachsamen Blick das Etikett entfernen."
Man behält Dinge, um sich nicht als aktiver Teil der Wegwerfgesellschaft zu fühlen. Man bezahlt dafür mit Geld, Zeit beim Einkaufen, und ganz viel schlechtem Gewissen. Nun hab ich mich für das T-Shirt entschieden, jetzt muss ich auch die Verantwortung dafür übernehmen.
Nein. Drei Viertel meiner Kleidung bekommt die Caritas. Was übrig bleibt ist das, was tatsächlich jetzt ohne Ausreden passt und was mich nicht stört. Ab sofort trage ich meine beste Kleidung. Und wenn die abgenutzt ist, gebe ich sie weg. Ich kaufe nicht meeehr Kleidungsstücke, sondern nacheinander. Ich besitze die Dinge, die ich will, und gebe den Rest weg. Alles andere ist einfach ... unehrlich. "Totale Verantwortung" ist ein Spruch eines meiner Professoren, der mich sehr geprägt hat. Und die bittere Erkenntnis ist: Ich besitze abgesehen von Computern nichts von Wert. Ich hänge mein Herz an Krempel. Ich lasse mich von wertlosem Krempel einengen und mir ein schlechtes Gewissen machen. Mein Krempel ist kein Sicherheitsnetz, nichts, das man verkaufen könnte, wenn die Zeiten schlecht sind. Er ist halt "noch gut".
Früher war jedes Ding eine Anschaffung. Heute wird man mit billigem Krempel überschwemmt. Ich glaube, man könnte sich kostenlos mit Promo-Artikeln einkleiden. Es ist Zeit für eine Neukalibrierung der Werte. Mir sind Möglichkeiten wichtig. Dazu brauche ich Gedankenfreiheit, freie Flächen, keine sichtbaren Reminder von irgendwas. Was wäre der worst case? Ich könnte mich fünf Minuten langweilen und müsste mir, wie als Kind, eine Beschäftigung überlegen. Und vielleicht ist es die Erinnerung an die kindliche Langeweile, die mich dazu bewegt, Pseudo-Möglichkeiten, vom Game Boy über Studienunterlagen zu Jonglierbällen, aufzubewahren. Aber als Erwachsene sind mir diese Dinge nur konstanter Reminder eines schlechten Gewissens. Jeder Gegenstand ruft: "Kümmere dich!" Ich war so kurz davor, Jonglieren zu können und habe die Bälle dann nie mehr hervorgenommen. Würde ich es jetzt tun, müsste ich mich vor mir selbst schämen und mein innerer Richter würde mich für Vernachlässigung und Torheit verurteilen. Blödsinn? *nickt* Besserung gelobt? *nickt* Dann erhalte deine zweite Chance auf mehr Desselben.

Ich bin um so vieles leichter, da ich als Erwachsene nun den Mut hatte, den inneren Richter mit meinem Gerümpel zu entsorgen. Er wird wieder angekrochen kommen und unsere SM-Beziehung wird weitergehen, aber gerade sehe ich nur Platz für mich zum Leben.

Mittwoch, 16. April 2014

Platzhalter

Eine Rose braucht eine Vase, die eine von zweien ist, aus dem Urlaub in Malta, der schön war, weil das Meer blau war wie die Vase.
In der zweiten Vase ein Spinnenbein, das die Spinne zurückgelassen hat, als Andenken an ihren Besuch bei mir.
Nebeneinander stehen sie, die kleine rosenhaltende Vase, ihr grosser Zwilling, leer bis auf ein Gebein, Sonne, Mond und Sterne, gelb auf blau wie am Meer in Malta.
Sie werden umgeben von einer Staubschicht, die zu entfernen einer relativ verschränkten Armbewegung bedarf.
Das trübe Meer erblaut und es fällt ein weiteres Blatt. Böse Vase! Blätter und Beine!
Iss den Staub, der dich umgibt, und lass mir das Leben. Ein ganzes Regalbrett unterstützt dich in deiner Aufgabe und du saust es ein.
War Malta trüb? Eine Insel vom Meer umspült. Kein Staub, kein Strand, nur blau. Von der Kante direkt ins Meer geplumpst, Vase, hörst du das?
Malta war Meer und Meer war Malta. Vase, du passt nicht.
Im Souvenirshop auf Malta, dann Schwimmen im Meer. Wie bitte?
Vase gekauft, Vase gekauft, aber auf Malta.
Von der Kante direkt auf den Boden, ein Missgriff, egal.

Mittwoch, 5. März 2014

Schnarch

Nun ja, meine Archäologievorlesung ist recht spannend. Dachte ich bislang, aber bei den baulichen Angaben des neunten Tempels ist mein Interesse erloschen. Ich will ja keine Architektin für Ruinen werden. Oder Bildhauerin für Statuen ohne Kopf und Arme. Es ist eh immer Aphrodite. Auf ein harmloses "Ich weiss schon, warum ich dieses Fach nicht studiert habe" antwortet ein zynisches "Ja neee... Is klar und Latein ist voll spannend...."

So nicht. Soll ich von Gyges erzählen, dem antiken Frodo, der ebenso überlegen musste, was er mit seinem unsichtbar machenden Ring anstellen soll und was nicht? Von Philomela, die von ihrem Schwager Tereus vergewaltigt wird und damit sie es nicht erzählen kann, schneidet er ihr gleich noch die Zunge raus. Sie webt ihre Geschichte aber in ein Tuch, so dass ihre Schwester sie erfährt. Diese und eine Horde wilder Weiber ziehen daraufhin los, zerreissen seinen Sohn und servieren ihn dem Vater als Gulasch. Langweilig?
Von Pasiphae, der Frau von König Minos, die an einer langweiligen Prozession teilnehmen muss, die Stiere vorbeiziehen sieht, auf Ideen kommt und sich daraufhin von Dädalus eine Blechkuh bauen lässt, in der sie bequem Platz findet. Es genügt zu sagen, dass sie die Mutter des Minotaurus ist, damit es auch jeder schön sieht.
Dädalus wiederum, der geniale Erfinder, verträgt keine Konkurrenz und da sein Neffe vielversprechend ist, schubst er ihn direkt vom nächsten Felsen. Problem gelöst, ausser dass die Götter nicht so leicht vergessen und ihn damit bestrafen, dass Ikarus abstürzt und umkommt. Zum Trost heisst das Ikarische Meer nach ihm.
Cäsar trifft in Germanien auf Einhörner und Elche ohne Gelenke zum Sammeln. Er meint das ernst.
Kadmos bsiegt einen Drachen, streut dessen Zähne und sieht zu, wie daraus Spartaner entstehen. Die werden geboren, gucken dumm aus der Wäsche und denken sich "huch, Fremde, die muss ich töten". Keiner überlebt.
Proteus ist der einzige, der beurteilen kann, ob der Sex von den Frauen oder von den Männern als schöner empfunden wird. Er hat mit seinem Stock auf zwei sich paarende Schlangen geschlagen. Daraufhin wurde er zur Frau. Nach sieben Jahren wiederholte er diesen Vorgang und wurde wieder zum Mann. Die Antwort wird hier nicht verraten.
Und Boethius, der führende Mann im Staat, entscheidet sich, die Wahrheit zu sagen, um seinen Kollegen zu entlasten, der zu unrecht angeklagt wird. Daraufhin verliert er alles, wird eingesperrt und wartet im Gefängnis auf seine Hinrichtung. Er realisiert, dass sich die Zeiten ändern und es nie mehr so sein wird wie früher. Also verbringt er seine letzte Lebenszeit damit, die besten Gedanken aus 1000 Jahren antikem Denken aufzuschreiben und nennt es "Trost der Philosophie". Illuminati sind ein Dreck dagegen.
Und Archäologie?
"Diese Tempelanlage hatte drei Terrassen, die man nicht mehr sieht. Die Fläche beträgt zwischen 500 und 20'000 qm2, die Fassade war entweder rot oder weiss. Die Zimmer waren rechteckig oder nicht. Es gab Platz für 200 oder 400 Gäste. Auf dem Fussboden war ein nicht erhaltenes Mosaik. Die Ziegel sind auch geplündert worden, waren aber in jedem Fall aus Lehm oder Marmor. Die Lage ist 73m über dem Meer und hier zeige ich Ihnen ein Bild vom Gras, welches darüber wächst."