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Samstag, 5. Dezember 2009

Ode an die Badewanne

Ich sehne mich so nach dir,
mein Schatz.
Wenn ich bei dir bin,
ist Wärme und Geborgenheit.
Alles andere muss draussen bleiben.
Wo du auf mich wartest,
da fühle ich mich zu Hause.
Wenn du mich umarmst,
lehne ich mich bei dir an
und lasse alles hinter mir.
Dir würde ich alles geben.
Meine Zeit,
mein Geld,
meinen Körper.
Durchs Fenster in die
nebligen Wolken schauen,
den Wind hören,
sehen,
aber nicht spüren,
weil du nicht zulässt,
dass ich friere.
Spielen wie ein Kind,
nachdenklich schweigen -
du gestattest alles.
Wenn ich dich brauche,
bist du für mich da.
Jederzeit und immer wieder.
Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder.
In meiner Zukunft kommst du fest vor.

Hier können Sie spenden.

Hui, wie frech von mir. Der Blog steht ein paar Minuten und schon gibt es einen Spendenaufruf. Zu meiner Verteidigung: Blogging-Ratgeber weisen darauf hin, dass man dem Leser mindestens die Möglichkeit geben sollte, die Arbeit zu honorieren.
Also, lieber Leser, ich gebe ihnen - grosszügigerweise, aber so bin ich nun mal - die Möglichkeit, mich für meine - geniale, unterhaltsame, noch nicht geleistete - "Arbeit" zu würdigen.
Nun gut, ich versuche gerade sehr würdevoll zu schauen. Merken Sie es? Und da ich nun so viel Würde ausströme, kann ich nun ganz würdevoll mein Konto bekannt geben.
Konnte ich Sie schon anstecken? Wenn ja, dann gehaben Sie sich würdig und würdigen Sie mein Paypal-Konto auf den Namen lachesis@gmx.net. Natürlich unter Dienstleistungen.

Helfen Sie Studenten in Not (also mir). Mit einer kleinen Spende bekommt eine Studentin einen Monat lang sauberes Trink... äh.... warmes Duschwasser und genug Instant-Kaffee, um einsame Blognächte und Seminararbeiten durchzustehen.

Personalisierte Spende. Sie möchten wissen, wofür Ihr Geld verwendet wird? Schreiben Sie mir, ich werde Ihnen detailliert sagen, wofür ich es ausgegeben habe. Oder einen Blog darüber schreiben. Das ist doch besser als jedes Tamagotchi. Sehen Sie zu, wie ich wachse und gedeihe.

*verbeugt sich*

Ihre Lea

Bist du bald am Liz?

Sie lauert an jeder Ecke. An einem Samstagmorgen beim Einkaufen in der Migros. Bei der Arbeit. Sie kommt auch in dein Zuhause, bis in dein Zimmer. Gut, zugegeben, am Morgen hast du noch ein paar Minuten des Friedens, bevor du das erste Mal mit der Aussenwelt in Kontakt trittst. Aber wenn du vor die Türe trittst, das Telefon abnimmst, auf dein Handy schaust, dann springt sie dich möglicherweise an. Die Frage: "Bist du bald am Liz?". Und die Antwort ist immer dieselbe. Nein. Früher folgte eine lange Erklärung: "Nebenfach noch aufarbeiten...noch 2 Seminare fehlen....hoffe nächsten Sommer". Heute begnüge ich mich mit einem simplen "Nein, das dauert noch" oder einem "Ja, irgendwann". Damit nimmt man dem Gesprächspartner mit seinen lebensbejahenden Absichten so richtig den Wind aus den Segeln. Das einzige, was ihm dazu nämlich einfällt ist "Oh. (peinliches Schweigen) Wie lange dauert es denn noch?".
Aber ganz ehrlich. Die Frage "Bist du bald am Liz?" ist langsam mein Weggefährte. Sie ist eine Art Begrüssungsritual. Natürlich interessiert es niemanden wirklich, wo genau ich im Studium stehe. Die Frage steht symbolisch für viele andere Inhalte. Zum Beispiel:

"Ich habe keine Ahnung, worüber ich mit dir reden könnte"
"Ich kenn dich irgendwoher, du warst doch die Studentin, nicht?"
"Wenn ich dich alle 2 Monate frage, vielleicht machst du dann mal vorwärts"
"Ich möchte mich mit erfolgreichen Leuten umgeben, antworte richtig, dann können wir uns öfters unterhalten"
"Geht dein Leben endlich mal vorwärts oder muss ich Angst haben, dass du dich gleich über irgend etwas beschwerst?"

Die Liste ist beliebig erweiterbar. Und auch meine Antworten, so wahr sie sind, verbergen geheime Botschaften:

"Ich habe keine Lust auf Smalltalk"
"Was geht dich das an?"
"Danke für das Salz in der offenen Wunde"
"Wenn dich wirklich nur das interessiert, dann lass uns lieber gemeinsam meditativ schweigen"

Aber eigentlich bringt mich die Frage zum Lächeln. Sie ist meine alte Bekannte, für die nächsten zwei Minuten weiss ich genau, wie ich mich verhalten muss. Denn es sagt ja nie jemand: "Du schaffst das. Kann ich dir irgendwie helfen?"