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Samstag, 26. Februar 2011

mehr desselben...

Neun Tage ohne Zigaretten, zwei Tage ohne Tabletten und trotzdem noch Depressionen. Ich würde gerne über den Tisch wischen und alles herunterfegen, neu beginnen. Trotzdem lebe ich das mehr-desselben-Prinzip. Mehr sparen, mehr studieren, mehr erzwingen. Meine Freunde können nicht verstehen, wieso ich gleichzeitig mit dem Rauchen aufhöre, eine Diät mache und täglich zum Sport gehe. Das ist doch viel zu radikal. Ist es das? Es ist nur Ansatzweise ein Gegenstück zum aufgezwungenen mehr-desselben-Dasein. Ich merke das gar nicht wirklich. Diät, Rauchstopp, Sport - ich erledige das automatisch, aber kreuzunglücklich. Aber auch das akzeptiere ich nur als weiteres Detail meines Daseins. Vor mir liegt ein Weg voller Hindernisse, die Lizarbeit. Die vielen Vormittage, an denen ich bereit und willig anfangen möchte und vor dem Nichts stehe, keine Ahnung, was in meiner Arbeit stehen soll. Und gleichzeitig meine einzige Möglichkeit, hier rauszukommen. Wenn das Leben eine Karriereleiter ist, dann steht aber die unterste Sprosse im Matsch. Keine Zeit für Befindlichkeiten, eigentlich keine Zeit, in der man lebendig ist. Ich vermisse meine Zigarette, sie hat mich verstanden.

Freitag, 18. Februar 2011

tempora mutantur...

Hallo ihr lieben Leser,

unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Vor allem, da es mir bei der Kälte eine einzige Ewigkeit scheint. Ich bin also endlich an meiner Lizarbeit dran. Das heisst, es kommt mir komisch vor, es so zu nennen, da ich noch nicht viel schreibe, aber tagelang lese und recherchiere. Wie das Endprodukt aussieht, weiss ich noch nicht und dass es zu einem Endprodukt kommen wird, das rede ich mir täglich selbst fest ein bis ich es glaube.

Neues: ein neuer Job am Flughafen, der bisher erträglich, wenn auch nicht besonders einträglich, ist. Neue Vorliebe für Tristania, Sirenia und Zuccheros "alla fine", was natürlich gar nicht dazu passt. Und seit gestern rauchfrei. Das ist noch keine besondere Leistung, zumal ich es nur mithilfe von Champix schaffe. Trotzdem, leicht fällt es mir nicht. Das Medikament hemmt nicht mein Verlangen, aber wenn ich rauche, wird mir übel. Drei Jahre lang war das Rauchen mein Freund, meine Zuflucht, Trost, Ausrede, Überbrücker von Langeweile, einziger Begleiter intensiver philosophischer Grübeleien, immer für mich da. Eine Verliebtheit mit rosa Brille, da die einzigen negativen Begleiterscheinungen eine belegte Zunge, Geldknappheit und gelegentliches soziales Unverständnis bis hin zur Sofortverurteilung waren. Aber ich provoziere ja gerne. So, auch wenn es anders scheinen mag - das war meine rationale Seite.
Meine Gefühle sagen mir: Ich habe soeben meinen besten Freund verloren, indem ich ihn aufgab. Kein realer Freund kann so gut sein wie der erdachte, vor allem, da er direkten Zugang zum Belohnungszentrum meines Gehirns hatte. Dass das keine Einbildung ist, zeigen mir meine Gedanken, die plötzlich ständig um einen Todesfall aus dem letzten Jahr kreisen.
Zum Glück war ich immer schon mehrheitlich rational und werde es durch diese Zeit schaffen, wenn auch nicht besonders glücklich. Mein Fazit: Einsamkeit und Rauchen...zusammen die grösste Kraft, der ich bisher entgegengetreten bin. Oder zumindest scheint es im Moment so.