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Montag, 2. Januar 2012

Ode an den Kaffee

O Seelentröster, Weggefährte!
Du mokkafarben flüssig Glück!
Ich wünscht ich könnte dich liebkosen
mit sanften Lippen einen Schluck.

Doch fruchtlos hinter Gitter weilend
verwehrt der Jungfer trocken Staub
mit süsser Milch denn zu vereinen
in goldnen Tränen ihren Leib.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Semiotik

So, ich von den Bibliotheksbewohnern in diesen Tagen,
der nachlässigen Könige aus Überdruss an Mut und Grösse,
suchte einen Helden zur Aufbewahrung eines Zeichen.

Da war Solmar Selber, der idiosynkratische zweite Anführer seiner Truppe,
Plünderer, Sammler, Säufer, der es ablehnte, selbiges anzunehmen,
da sein Credo der Rückgabe widerspricht und edle Rittertat
aus Furcht vor moralisch Erhabenem ablehnt.

Währenddessen suchte Bildan Schilden das Weite,
bereits im Besitz des Zeichens,
um sich der Völlerei an Süssem hinzugeben,
für immer verloren auf der Insel der ewig
schmeichelnden Sirenen, sein Verderben nicht
begreifen wollend und so einen süssen,
monomanischen Tod sterbend.

Das Zeichen kehrte zurück. Es erhielt den Schutzschild der Stillen.
Es trotzt nun der Dunkelheit mit schimmerndem Licht.

Montag, 31. Oktober 2011

Halloween

The ghosts are quiet outside.
Not yet dare they gather
for fear we might be aware
of their schemes.
They cannot now frighten.

Inside we prepare.
We thank our Father,
His hallowed name.
With pumpkins we act out
childish nightmares.

Light is creeping to safety,
while laughter dies and
howling takes their place.
Nightfall is arrival of
guests and spectres.

With noise we seek to divert.
The children are more apt at this than we are.
Or else their trust robs them of their fears.
We practice together how to react to a fright.
So that they will know when there is need.

The spirits approach with darkness.
The candles show them that we yet live.
Light and for protection our noise.
Light and for protection our noise.
It is summer. It is winter. A new year.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Astrophel

Of all I have seen,
of aeons gone by,
and nothing of them,
I mourn

Of Arcadia and men,
weapons and this fate,
which first dragged
the willing,
I mourn

Of stars and spheres,
and all luminous gods,
that convey their
greatness on earth
to mourn

For fortune’s sparks
that from her wheel
emerge and you who
ascend thither and
mourn not

For silence is there
and obstructed the
way to Amoenum
yet circumwheeling
to unlearn to mourn

Mittwoch, 31. August 2011

was ist eigentlich...?

..aus der lachenden frohnatur geworden, die mich verewigt aus kinderfotos anstrahlt? sollte sie nicht weiterstrahlen und das leben mit ihrem lächeln erobern?

ich lebe einzelne tage, in denen ich eine brise davon rieche, wie es sein sollte und deren ende mit krokodilstränen besiegelt wird. denn der nächste solche tag ist viele monate entfernt.

das spectaculum in telgte war denn auch wie es sein könnte. ein wochenendtag verbracht im meer neuer erfahrung, der kiel gestützt von den najaden des erlebens, glücklich, lebendig im rauschen der menschen.

es braut sich ein akademisches gewitter zusammen, aber sich in sicherheit zu bringen, liegt nicht drin. nun denn, auf, auf, ihr verregneten musen, begleitet mich ein stück weiter ins arbeitslager des exils. und bewahrt die erinnerung des lachens, auf dass ihr es mir immer wieder beibringen mögt.

Sonntag, 14. August 2011

time

when I consider how my time is spent
amongst debris of knowledge and indifference
in this dark world of pale absence,
useless rise, useless lament.

perhaps Maker, not guidance,
examinator of sorrow, if then you be,
what light is this, shining gloomily?
pointless flickering, past pittance

no curiosity left to explore, I do not need
any more tests or hopeful times
neither yoke nor prize

to choke either way. I read and I read
of life, deed, love, crime,
but none do I live in my life.

Dienstag, 9. August 2011

stresstest

so, lizarbeit geschrieben, abgegeben, aber noch nicht angenommen. trotzdem toll, wenn ich meine ersten blogs anschaue - ja ich bin endlich am liz!!

meine augen sind scanner, mein arm ein verlängerter textmarker. einen purzelbaum schlagen kann ich wahrscheinlich nicht mehr, aber meine finger können endlos klappern. 65 bücher und 144 gedichte bis januar. und das ist nur eins von vier fächern.

ich spreche perfekt lizarbeit. kaum ein kommentar am mittagstisch, den ich nicht mit joyce, woolf, ovid oder shakespeare assoziieren könnte. meine kollegen sprechen jugendsprache. wir sind für 20 uhr in einer bar verabredet. die erinnerung daran lautet: "dschoinsch später schponti gell?".

die kommende zeit wird ein einziger stresstest. denn ich unterrichte wieder halbtags. finanzprobleme ab dem 25. september gelöst und bis dahin nur hauptmahlzeiten ohne extras, instant-kaffee und zum ersten mal erste mahnungen abwarten statt gleich zu bezahlen. alles wird ja heute gestresstestet. armer bahnhof, ich kann dir nachfühlen.

ich hoffe so, dass meine lizarbeit angenommen wird. das ist gar nicht selbstverständlich, auch wenn ehemalige studenten das "easy" finden. situationen ausmalen, mit welchen worten sie den professor überzeugen würden. man spricht in wirklichkeit nicht so richtig mit dem professor. man hört zu, versucht die fragen klug zu beantworten und keine wissenslücken offen rumliegen zu lassen.

primär funktioniere ich rational. aber das weiss nicht mein ganzer körper. und so, wenn ich abends im bett liege, im nach-krimi- und vor-einschlafen-dämmerzustand, fallen mir rezepte ein. chili mit kross gebackenen brötchen. man nehme hackfleisch, rote bohnen.... unmittelbar fällt mir der asiatische supermarkt ein, wo man leckere scharfe sauce kaufen kann. und mir fällt ein, dass man die brötchen bei mittlerer temperatur goldbraun nachbacken kann, so dass sie beim hineinbeissen unter wohlgerüchen zersplittern. vom phönix abgeguckt, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich den essen möchte. mir fallen spontan dinge ein, die man mit knoblauch zubereiten kann: salat mit griechischem käse und balsamico-essig. kräuterquark. knobibrot. willst du, lea, diesen knoblauch hier zu deinem dir angetrauten....ihn lieben und ehren....oh ja, definitiv.

keine küche. leider. keine freunde, die knoblauch mögen. knoblauch und ich mögen meine freunde auch nicht. muss mich trotzdem kümmern. promises to keep. and miles to go before I sleep. and miles to go before I sleep.