Ist man in Bochum unterwegs weiss man nie, was einen um die nächste Ecke erwartet. Sei es der bunte und laute Einzug der Köche und Kellner bei der Culinaria, verkleidete Menschen, die für das Telefonbuch werben oder Bands und Chöre am Bochumer Musiksommer. Am Dr. Ruer Platz ist es selten langweilig. Egal, was passiert, man ist dabei, wird sofort mitgerissen, ins Geschehen gezogen und kann kaum anders als stehenzubleiben und zu applaudieren. Bochum, eine positive Stadt mit einem ansteckenden Wir-Gefühl. Ich grinse oft total bescheuert. Bochum ist schön. Hier könnte meines Bleibens sein.
Auf der Strasse wird man angesprochen. Das ist Teil des Wir-Gefühls. Und natürlich mache ich kurz ein Foto oder sage, wo es zum Bahnhof geht und tut mir leid, ich weiss nicht, wo die Massenbergstrasse ist, bin selber neu hier. Würde ja gegen das überteuerte neue Schauspielhaus stimmen, bin leider nicht von hier, aber verstehe ihr Anliegen total.
Bodo, das Strassemagaziiiin? Ja ok, einsachzig schaffe ich. Sie sind nur heute da? Ach, falsch verstanden, sie sind heute zum ersten Mal da? Sind Sie der Chefredakteur? Nein? Ach, ich dachte das aufgrund ihrer Kleidung. Jeden morgen bei der Caritas duschen und rasieren, achso. Umsonst, aber schlafen kann man da nicht, da hängen die Alkies, machen Lärm und klauen. Die Trompete, das einzige Besitzstück, kann man da aber einschliessen. Sind Sie obdachlos? Ja, seit ein paar Wochen. Ist ja zum Glück noch nicht so kalt. Nicht? Ich finde es schon ziemlich kalt im Oktober. Sie schlafen draussen??? Abends mit dem letzten Zug ein Stück hinaus, damit man nicht gestört wird und dann ins Gras legen? Wegen der ganzen Alkies. Schock meinerseits. Adretter Herr im karierten Hemd, ich dachte, er wollte mich vielleicht zum Kaffee einladen oder nach dem Weg fragen. Der nächste Kunde, eine Kundin, die von bodo schwärmt. Die Artikel wären so toll geschrieben. Weg ist sie. Sie schlafen wirklich draussen? Ja, das geht noch gut so. Wohnungsbesichtigungen laufen, aber Amt will nicht zahlen. Kann ich ihnen irgendwie helfen? Haben Sie eine Decke? Nein, er kommt klar. Ich wirke wohl ommahaft und er ist keine echte Bestürzung mehr gewohnt. Ich kann mich daran nicht gewöhnen. Verdattert und irritiert verabschiede ich mich und wünsche alles Gute. Ohje, klang das ironisch? War nicht so gemeint.
Und wie lange zieht der das noch durch, nicht zum Alkohol zu greifen und jeden morgen als Vorzeigewohnungssuchender auf seine Körperhygiene zu achten, wenn er nichts, absolut gar nichts davon hat?
Freitag, 12. Oktober 2012
Montag, 2. Januar 2012
Ode an den Kaffee
O Seelentröster, Weggefährte!
Du mokkafarben flüssig Glück!
Ich wünscht ich könnte dich liebkosen
mit sanften Lippen einen Schluck.
Doch fruchtlos hinter Gitter weilend
verwehrt der Jungfer trocken Staub
mit süsser Milch denn zu vereinen
in goldnen Tränen ihren Leib.
Du mokkafarben flüssig Glück!
Ich wünscht ich könnte dich liebkosen
mit sanften Lippen einen Schluck.
Doch fruchtlos hinter Gitter weilend
verwehrt der Jungfer trocken Staub
mit süsser Milch denn zu vereinen
in goldnen Tränen ihren Leib.
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Semiotik
So, ich von den Bibliotheksbewohnern in diesen Tagen,
der nachlässigen Könige aus Überdruss an Mut und Grösse,
suchte einen Helden zur Aufbewahrung eines Zeichen.
Da war Solmar Selber, der idiosynkratische zweite Anführer seiner Truppe,
Plünderer, Sammler, Säufer, der es ablehnte, selbiges anzunehmen,
da sein Credo der Rückgabe widerspricht und edle Rittertat
aus Furcht vor moralisch Erhabenem ablehnt.
Währenddessen suchte Bildan Schilden das Weite,
bereits im Besitz des Zeichens,
um sich der Völlerei an Süssem hinzugeben,
für immer verloren auf der Insel der ewig
schmeichelnden Sirenen, sein Verderben nicht
begreifen wollend und so einen süssen,
monomanischen Tod sterbend.
Das Zeichen kehrte zurück. Es erhielt den Schutzschild der Stillen.
Es trotzt nun der Dunkelheit mit schimmerndem Licht.
der nachlässigen Könige aus Überdruss an Mut und Grösse,
suchte einen Helden zur Aufbewahrung eines Zeichen.
Da war Solmar Selber, der idiosynkratische zweite Anführer seiner Truppe,
Plünderer, Sammler, Säufer, der es ablehnte, selbiges anzunehmen,
da sein Credo der Rückgabe widerspricht und edle Rittertat
aus Furcht vor moralisch Erhabenem ablehnt.
Währenddessen suchte Bildan Schilden das Weite,
bereits im Besitz des Zeichens,
um sich der Völlerei an Süssem hinzugeben,
für immer verloren auf der Insel der ewig
schmeichelnden Sirenen, sein Verderben nicht
begreifen wollend und so einen süssen,
monomanischen Tod sterbend.
Das Zeichen kehrte zurück. Es erhielt den Schutzschild der Stillen.
Es trotzt nun der Dunkelheit mit schimmerndem Licht.
Montag, 31. Oktober 2011
Halloween
The ghosts are quiet outside.
Not yet dare they gather
for fear we might be aware
of their schemes.
They cannot now frighten.
Inside we prepare.
We thank our Father,
His hallowed name.
With pumpkins we act out
childish nightmares.
Light is creeping to safety,
while laughter dies and
howling takes their place.
Nightfall is arrival of
guests and spectres.
With noise we seek to divert.
The children are more apt at this than we are.
Or else their trust robs them of their fears.
We practice together how to react to a fright.
So that they will know when there is need.
The spirits approach with darkness.
The candles show them that we yet live.
Light and for protection our noise.
Light and for protection our noise.
It is summer. It is winter. A new year.
Not yet dare they gather
for fear we might be aware
of their schemes.
They cannot now frighten.
Inside we prepare.
We thank our Father,
His hallowed name.
With pumpkins we act out
childish nightmares.
Light is creeping to safety,
while laughter dies and
howling takes their place.
Nightfall is arrival of
guests and spectres.
With noise we seek to divert.
The children are more apt at this than we are.
Or else their trust robs them of their fears.
We practice together how to react to a fright.
So that they will know when there is need.
The spirits approach with darkness.
The candles show them that we yet live.
Light and for protection our noise.
Light and for protection our noise.
It is summer. It is winter. A new year.
Dienstag, 4. Oktober 2011
Astrophel
Of all I have seen,
of aeons gone by,
and nothing of them,
I mourn
Of Arcadia and men,
weapons and this fate,
which first dragged
the willing,
I mourn
Of stars and spheres,
and all luminous gods,
that convey their
greatness on earth
to mourn
For fortune’s sparks
that from her wheel
emerge and you who
ascend thither and
mourn not
For silence is there
and obstructed the
way to Amoenum
yet circumwheeling
to unlearn to mourn
of aeons gone by,
and nothing of them,
I mourn
Of Arcadia and men,
weapons and this fate,
which first dragged
the willing,
I mourn
Of stars and spheres,
and all luminous gods,
that convey their
greatness on earth
to mourn
For fortune’s sparks
that from her wheel
emerge and you who
ascend thither and
mourn not
For silence is there
and obstructed the
way to Amoenum
yet circumwheeling
to unlearn to mourn
Mittwoch, 31. August 2011
was ist eigentlich...?
..aus der lachenden frohnatur geworden, die mich verewigt aus kinderfotos anstrahlt? sollte sie nicht weiterstrahlen und das leben mit ihrem lächeln erobern?
ich lebe einzelne tage, in denen ich eine brise davon rieche, wie es sein sollte und deren ende mit krokodilstränen besiegelt wird. denn der nächste solche tag ist viele monate entfernt.
das spectaculum in telgte war denn auch wie es sein könnte. ein wochenendtag verbracht im meer neuer erfahrung, der kiel gestützt von den najaden des erlebens, glücklich, lebendig im rauschen der menschen.
es braut sich ein akademisches gewitter zusammen, aber sich in sicherheit zu bringen, liegt nicht drin. nun denn, auf, auf, ihr verregneten musen, begleitet mich ein stück weiter ins arbeitslager des exils. und bewahrt die erinnerung des lachens, auf dass ihr es mir immer wieder beibringen mögt.
ich lebe einzelne tage, in denen ich eine brise davon rieche, wie es sein sollte und deren ende mit krokodilstränen besiegelt wird. denn der nächste solche tag ist viele monate entfernt.
das spectaculum in telgte war denn auch wie es sein könnte. ein wochenendtag verbracht im meer neuer erfahrung, der kiel gestützt von den najaden des erlebens, glücklich, lebendig im rauschen der menschen.
es braut sich ein akademisches gewitter zusammen, aber sich in sicherheit zu bringen, liegt nicht drin. nun denn, auf, auf, ihr verregneten musen, begleitet mich ein stück weiter ins arbeitslager des exils. und bewahrt die erinnerung des lachens, auf dass ihr es mir immer wieder beibringen mögt.
Sonntag, 14. August 2011
time
when I consider how my time is spent
amongst debris of knowledge and indifference
in this dark world of pale absence,
useless rise, useless lament.
perhaps Maker, not guidance,
examinator of sorrow, if then you be,
what light is this, shining gloomily?
pointless flickering, past pittance
no curiosity left to explore, I do not need
any more tests or hopeful times
neither yoke nor prize
to choke either way. I read and I read
of life, deed, love, crime,
but none do I live in my life.
amongst debris of knowledge and indifference
in this dark world of pale absence,
useless rise, useless lament.
perhaps Maker, not guidance,
examinator of sorrow, if then you be,
what light is this, shining gloomily?
pointless flickering, past pittance
no curiosity left to explore, I do not need
any more tests or hopeful times
neither yoke nor prize
to choke either way. I read and I read
of life, deed, love, crime,
but none do I live in my life.
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