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Sonntag, 14. April 2013

Tertium comparationis

Es läuft ganz nett. Einen Abend war ich nicht online, weil ich den Spruch, dass gegen Trödelei auch keine gute Ausrüstung hilft, erst verdauen musste. Mir ging's gut. Ich war im Wald laufen und habe anschliessend ein Bad genommen. Er versucht taktvoll zu sein, aber man merkt ihm deutlich an, wenn etwas Ungesagtes im Raum steht. Ich bitte ihn, nicht taktvoll, sondern ehrlich zu sein. Ok. Ich würde mir ja Mühe geben, es gut zu machen. Leider würde es bei mir immer beim Versuch bleiben. Ich bin natürlich gekränkt und genervt und meine nur, dann sei ich wohl zu doof für das Spiel. Er meint, nein, das sei es nicht. Eventuell sei ich halt nicht fingerfertig genug. Ich fühle mich als hätte ich eine Behinderung und man muss deswegen nun Mitleid mit mir haben. Nicht schön.

Am Freitag sprechen wir lange, auch über RL. Es ist total nett, unsere Sippe darf ruhig auch ein wenig Geplauder sein, finde ich. Auch das gemeinsame Spielen ist schön. Ich mag es, die ausschliessliche Aufmerksamkeit zu haben. Das hat nichts mit Verliebtheit zu tun. Ich bin Einzelkind und mag halt ein solches Privileg. Wenn ich Lust habe, kann ich im Sippenchat schreiben, was ich wirklich denke.

Und so läuft es an einem Tag harmonisch und am nächsten ebenfalls, bis zum Abend. Dann ist die andere Spielerin nämlich wieder da. Wir plaudern im TS - ich mag sie, weil sie herzlich ist. Die Gruppe wiped und es ist meine Schuld, weil wir geredet haben. Nicht unsere, es ist meine Schuld. Je nachdem wie es gerade passt, ist mein Reden erwünscht oder es wird "Gelaber" genannt. Aber nur das, was von mir kommt. Und so geht es weiter. Er muss kurz weg. Ob er wieder kommt? Er weiss es nicht. Sie lässt beiläufig fallen, dass sie noch spielen will. Natürlich kommt er wieder. Er beeilt sich sogar. Nach einem Run meldet er sich prophylaktisch (?) schon mal ab. Ich interpretiere vielleicht zu viel, aber es wirkt als wolle er keine Sekunde länger als nötig mit mir allein im TS sein. Auch wenn die Tage davor alles lustig war. Sie sagt, sie findet es schade, dass er geht, denn sie wollte noch spielen. Aber selbstverständlich bleibt er noch. Sie ist übrigens gerade krank. Erkältet. Er ist total "Arme Rita, du klingst aber gar nicht gut" und "Was hast du denn?" und "Ab ins Bett mit dir" und "Rita gib Bescheid, wenn es nicht mehr geht". Ich war letzte Woche krank. Er war total "Geh trotzdem laufen" und "Meld dich nicht krank auf Arbeit" und "Beiss auf die Zähne" und "Ich will gar nicht wissen, was du hast".

Warum macht er das? Es ist als ob ich vertrieben werden soll. Ich hab schon kapiert, dass er nichts von mir will, und ich habe meinen Stolz und bettle ja nicht oder nage oder erwähne das Thema auch nur. Ich wollte mich dem stellen und meinen Selbstrespekt zurückbekommen. Aber nun kapiere ich nicht, warum er mich herabsetzen muss, sobald sie da ist. Warum kann er nicht ein wenig diplomatisch und distanziert höflich zu mir sein?

Ich beisse auf die Zähne. Aber eigentlich will ich ihn schütteln und wachrütteln. Er kapiert grundlegende Dinge über sie nicht. Ich wünschte, er würde begreifen. Allerdings werde ich ihm die Augen nicht öffnen. Und das lässt mich nicht zur Ruhe kommen. So viel hängt ungesagt in der Luft. Das halte ich schlecht aus.

Irgendwie denke ich, ich muss aus dieser Sippe raus. Weggehen, auch wenn es wie Flucht und beleidigt sein wirkt.

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